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Wie wird Weißwein hergestellt?

Wein erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit und das rund um den Globus. Wie bei vielen anderen Lebensmitteln, technischen Geräten oder anderen Alltagsgegenständen auch, kennen die meisten Menschen den Wein nur aus der Flasche und wissen im besten Fall noch, dass Wein aus Trauben hergestellt wird. Da sich die Herstellung von Weiß- und Rotwein in den Arbeitsschritten unterscheidet, stellt sich also in Bezug auf einen Weißwein die Frage, wie wird Weißwein hergestellt? Im folgenden möchte ich Ihnen die sieben wichtigen Produktionsschritte bei der Weißweinherstellung näher bringen.

Wie wird Weißwein hergestellt – Alles beginnt natürlich mit der Weinlese

Wie wird Weißwein hergestellt?

© hansmuench / Fotolia.com

Nach erfolgreicher Weinlese werden die Trauben maschinell von ihren Stielen getrennt. Diesen Vorgang nennt man auch Entrappung. Die losen Trauben werden jetzt in einer Mühle zerquetscht, so dass ein recht dickflüssiger Saft entsteht, die sogenannte Maische.

Sie besteht zu 100 % aus den zermahlenen Trauben, ohne dass andere Zusätze hinzugefügt werden. Die Maische lässt man jetzt einige Stunden zur Ruhe kommen. In dieser Zeit werden Enzyme und wichtige Aromen aus der Traubenschale freigesetzt.

Jetzt wird die gesamte Maische in einer starken Presse zusammengedrückt, so das nur noch Traubenrückstände, der sogenannte Trester auf der einen Seite und Traubensaft, der sogenannte Most übrig bleibt. Wichtig bei diesem Vorgang ist, dass die Traubenkerne unversehrt bleiben und somit keine Bitterstoffe in den Most gelangen. Aus einem Kilo Trauben lassen sich durch die eben beschriebenen Verfahren in etwa 0,66 bis 0,86 Liter Most gewinnen.

Wie wird Weißwein hergestellt – Das Schwefeln

Bevor der Most jetzt in die Tanks zur Gärung kommt, wird er erst einmal geschwefelt. Das Schwefeln verhindert, dass sich unerwünschte Mikroorganismen ausbreiten können und auch die Oxidation der im Wein befindlichen Inhaltsstoffe wird unterbunden. Das Schwefeln erfolgt in dem man dem Wein Schwefeldioxid hinzufügt.

Auch eine längere Haltbarkeit des Weines während der Lagerung, aber auch eine längere Frische des Weines nach dem Öffnen, wird durch den Schwefelvorgang erst möglich. Der Wein wird hier also haltbar gemacht und durch die Schwefelsulfide konserviert. Im Gegensatz zur weitläufigen Meinung, ist geschwefelter Wein nicht gesundheitsschädlich.

Durch den Vorgang der Schwefelung verbleiben im Wein die sogenannten Sulfite, welche Salze der schwefeligen Säure darstellen und den Wein konservieren. Der Hinweis auf dem Flaschenetikett mit der Aufschrift „Enthält Sulfite“ dient lediglich dazu, den Inhaltsstoff zu deklarieren und Menschen mit einer allergischen Reaktion auf Sulfite zu warnen.

Wie wird Weißwein hergestellt – Die Gärung

Der Wein befindet sich jetzt in den rundum abgedichteten Metalltanks mit Gärverschlüssen, welche Gase hinaus, aber keine Luft hinein lassen. Durch das Hinzufügen einer Hefeart wird der Gärprozess wie auch beim Bier in Gang gesetzt. In den ersten 5 bis 9 Tagen erfolgt die sogenannte Hauptgärung, bei der der im Most enthaltene Zucker durch den Gärvorgang in Alkohol verwandelt wird. Ein Temperaturanstieg von bis zu über 30 Grad Celsius ist hierbei ganz normal.

Der Anstieg beschleunigt eine Vermehrung der Hefe, welche wiederum für einen schnelleren Gärungsprozess sorgt. Der Winzer verhindert mit Hilfe einer Wasserkühlung die Erwärmung der Tanks bis zu einem Temperaturwert von 15 bis 18 Grad Celsius. Der Gärvorgang wird somit in die Länge gezogen. Der Wein wirkt durch diesen Vorgang sehr frisch, leicht und schlank. Umgekehrt wird der Wein um so kräftiger, je höher die Temperatur während der Gärung steigt.

Je länger der Most hingegen gegärt wird, desto trockener wird der fertige Weißwein. Am Ende des Gärvorgangs besitzt der Wein dann zwischen 8,5 und 13% Alkohol.

Wie wird Weißwein hergestellt – Der Abstich

Gegen Ende des Gärvorgangs sinken die abgestorbenen Hefen auf den Boden des Tanks. Beim sogenannten Abstich werden die abgestorbenen Hefen nun aus dem Wein entfernt. Hierzu wird der Wein aus dem Tank von oben abgesaugt. Abhängig vom Zeitpunkt der Traubenernte, wird dieser Vorgang meist gegen Ende des Jahres durchgeführt.

Wie wird Weißwein hergestellt – Die Reifung

Der Wein wird nun zur Reife gebracht, indem er die nächsten Monate in Holzfässern oder den besagten Stahltanks gelagert wird. Im Wein befinden sich noch Hefen in Form von Schwebeteilchen, die jetzt durch eine weitere Gärung ebenfalls absinken können. Auch andere Produkte, wie Eiweiße und Säuren werden in dieser Zeit schrittweise abgebaut.

Wie wird Weißwein hergestellt – Die Einlagerung

Nun erfolgt die Abfüllung des Weins in Flaschen. Der Wein besitzt jetzt bereits sein volles Aroma, kann aber in Flaschenform und unter optimalen klimatischen Verhältnissen mehrere Jahre gelagert werden.

Sollten Sie über keinen eigenen Weinkeller oder optimale Lagerungsbedingungen für Weinflaschen verfügen, so bietet es sich an, dass Sie sich einen meiner Weinkühlschrank Test genauer anschauen.

In meinem Artikel „Wo kann man Wein am besten lagern?“ erhalten Sie zusätzliche Informationen rund um das Thema Weinlagerung.



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